Donnerstag, 19. Januar 2017

Wer hat Angst vorm Hammermann?


Rezension zu "Insomnia" (Jilliane Hoffman)


Titel:                     Insomnia 
Autor:                  Jilliane Hoffman
Verlag:                Wunderlich
Ausgabe:            gebunden 
Preis:                   19,95€




Seiten:                 480
Sterne:                4,5






Inhalt:

Mallory Knight, 17 Jahre jung, verschwindet von einer Party und wird seitdem vermisst. Nach nur 2 Tagen taucht sie wieder auf und behauptet von einem Mann entführt worden zu sein. Der "Hammermann", ein Serienkiller, soll es auf sie abgesehen haben.
Agent Bobby Dees befragt die junge Frau und diese verstrickt sich daraufhin immer und immer mehr in Widersprüche. Dass dies fatale Folgen für Mallory haben wird, erkennt sie erst Jahre später.


Meine Meinung: 

Selten habe ich einen Thriller gelesen, in dem man sich bis zuletzt nicht ganz sicher sein konnte, wer denn nun der Täter sei. Viele sind schon oft vorhersehbar, doch ganz anders bei "Insomnia". Nicht nur, dass die gesamte Geschichte auch noch andere Aspekte aufwies wie sich nur mit dem Täter zu beschäftigen. Nein, auch die Grundgedanken rund um Mallory und ihr späteres Leben konnten mich fesseln. Das liegt zum großen Teil am Schreibstil der Autorin und ihrem Talent, die Charakter so lebendig darzustellen, dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Die Gefühle, das Leiden, die Unsicherheit, die Angst, die unsere Protagonistin mit sich trug, wurden einem als Leser hervorragend übermittelt.

Auch die Spannung, die Thematik, der Plot und der sympathische Agent Bobby Dees tendieren dazu diesen Thriller zu einem Meisterwerk werden zu lassen.

Mein einziger Kritikpunkt liegt darin, dass ich mir einfach schwer vorstellen kann, dass ein junges Mädchen oder junge Frau, die soviel schlimmes und auch eine Vergewaltigung der brutalen Art hinter sich hat, sofort wieder ein normales Leben führen kann. Sich sofort zu verlieben, sich zu küssen und sich die Zukunft rosig auszumalen, nach solchen Erlebnissen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Natürlich möchte man auch in einem Thriller sicher ein Happy End bevorzugen, aber dann doch bitte etwas näher an der Realität.


Fazit:

Fast schon ein Meisterwerk der Autorin. Wie sie gekonnt mit dem Leser spielt und ihn auf die falschen Fährten schickt. Wie sie Charaktere erschaffen lässt, die einem ans Herz wachsen. Wie sie es schafft, dass man seine eigenen Gefühle nicht mehr trauen kann. Wie sie gekonnt die Szenen darstellt, dass man Gänsehaut und Ekel verspürt. Dies alles gehört zu einem fantastischen Thriller und einer ebenso genialen Autorin.

Mir persönlich fehlte ab und an die Realitätsnähe, die authentische Verhaltensweise von Mallory, die doch sehr viel schlimmes erleben musste und aus diesem Grund würde ich gerne einen halben Bewertungspunkt abziehen und diesem durchaus gelungenen Werk ganze

4,5 Sterne

verleihen !  







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