Freitag, 24. März 2017

Das Genre enttäuscht

Rezension zu "Die Seelenfischer" (Hanni Münzer)


Titel:                     Die Seelenfischer 
Autor:                  Hanni Münzer
Verlag:                Piper Verlag
Ausgabe:            Taschenbuch 
Preis:                   9,99€



Seiten:                 448
Sterne:                3,5





Inhalt:

In einer Nürnberger Villa werden bei Renovierungsarbeiten sehr alte Dokumente gefunden. Diese sollen zur Sicht dem Bischof von Bamberg übergeben werden. Als dieser kurze Zeit später ermordet wird, erhält sein Neffe Lukas einen geheimen Auftag vom Generaloberen des Jesuitenordens. Er soll für ihn den Inhalt eines Schließfachs holen, doch bevor Lukas dazu kommt, geschieht schon der nächste Mord.
Der junge Jesuit Lukas begibt sich bei seinen Recherchen bald in Lebensgefahr, aber er kommt dem Geheimnis der Dokumente mit Hilfe seiner Schwester und seiner damaligen Geliebten Rabea immer näher. Können die Drei möglicherweise eine Sensation aufdecken?


Meine Meinung: 

Obwohl ich an manchen Stellen im Buch ständig Fragezeichen über meinem Kopf habe schwirren sehen, da ich leider von Religion wenig Ahnung habe, fand ich dennoch die Grundstimmung und die Vorgehensweise extrem spannungsgeladen. Am meisten aber konnten mich Rabea und Lukas und ihre Konversationen miteinander begeistern. Ich musste oft schmunzeln und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
So gesehen hat mir der Roman richtig viel Spaß bereitet, aber ich konnte mit den Actionszenen, die immer wieder mal auftauchten, so gar nicht umgehen. Ich habe mir auch von diesem Roman ganz andere Facetten, Sichtweisen und Vorgänge erwartet, aber diese sind schlicht ausgeblieben. Für mich hat die Autorin ihren Fokus eher auf die beiden Hauptfiguren gelenkt und mir schien als wolle sie eigentlich viel lieber eine reine Liebesgeschichte kreieren. Ich schätze, dann hätte auch ich viel eher das Buch zu Ende gelesen, denn dies war auch eher mein Hauptkriterium um zum Buch zu greifen.

Ich liebe Krimi, Thriller, Mystery, aber hiervon kam bei "Die Seelenfischer" für mich persönlich nicht genug rüber. Nur zwei toughe Frauen zu erschaffen, die fast allem gewachsen sind oder ordentliche Actionszenen tragen nicht immer dazu bei was außergewöhnlich gutes in dieser Sparte zu erschaffen.

Der Schreibstil an sich hat mir ganz gut gefallen, auch wenn zwischendrin ich immer mal das Gefühl hatte, hier schreibt eine Frau, die sich nicht sicher ist, an wessen Stelle sie nun ihren Fokus legen möchte und oftmals auch in eine zu kindliche Schublade gegriffen hatte.

Dies und die großen Übertreibungen konnten mich nicht überzeugen und haben dazu geführt, dass ich mich an manchen Stellen des Buches schlichtweg überfordert gefühlt habe. Retten konnten mich dann wieder die Szenen, an denen ich mit Rabea oder Lukas berührt wurde.

Das Ende allerdings, obwohl ich damit nicht gerechnet habe, hat mir ein paar kleine Tränchen abgewinnen können.


Fazit:

Enttäuschend, wenn man einen spannenden Thriller erwartet, da "Hanni Münzer" mehr den Fokus auf die Liebe zwischen Lukas und Rabea gelegt hat.
Enttäuschend, wenn man von Jesuiten und deren Vorgehensweise keinerlei Ahnung besitzt, da in diesem Roman viel darüber berichtet wird.
Enttäuschend, wenn man von Gänsehaut-Momenten auszugehen versucht, da der Schreibstil mehr auf andere Faktoren hinzielt und auch wohl eher in einem anderen Genre sein wahres Zuhause birgt.

Dennoch hatte ich immer mal Stellen im Buch, die mich schmunzeln oder auch weinen ließen und da der Gesamteindruck für mich persönlich eher positiv beschaffen war, vergebe ich auch gerne noch


3,5 Sterne !! 







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