Dienstag, 30. August 2016

Malone und seine Identitätssuche

Rezension zu "Das verlorene Kind" (Michel Bussi)


Titel:                  Das verlorene Kind 
Autor:                Michel Bussi
Verlag:               Aufbau Verlag
Ausgabe:           Klappenbroschur
Preis:                 16,99€



Seiten:               432
Sterne:               4






Inhalt: 

Als Malone, ein kleiner Junge, ständig behauptet, dass er nicht bei seiner leiblichen Mutter lebe, glaubt ihm keiner, außer der Schulpsychologe Vasile. Ihm gelingt es nach und nach aus den Erinnerungsfetzen des Jungen die Wahrheit zu finden.
Da verschwindet Vasile plötzlich spurlos und auch Malone gerät in Gefahr.


Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

Michel Bussi und ich haben eine ganz merkwürdige Beziehung. Dies ist nun der dritte Roman des Autors, welche ich anfangs verschlungen habe, ab der Hälfte dann kaum noch mitkomme und am Ende schnell enttäuscht bin. Ich weiß nicht, wie dies zustande kommt. Denn seine Figuren, die Schauplätze, die psychologischen Irrgänge faszinieren mich immer. Obwohl die Charaktere nie wirklich ganz und gar beschrieben werden, bekommt man mit der Zeit einen Draht zu ihnen. Ich liebe die Art und Weise der Darstellung und Ausarbeitung der Protagonisten, genauso wie seine fixen Ideen, die einem schon erschaudern lassen. Aber dennoch habe ich jedesmal das Gefühl, dass Michel Bussi sich zuviel für seine Geschichten vornimmt. Auch dass unbedingt die Seiten noch mit viel Geschwafel gefüllt werden müssen. Wirklich schade, denn das hält mich immer davon ab das Ende ernst zu nehmen. Ich hätte gerne die ganze Faszination von Anfang bis Ende und nicht nur beim Beginn des Lesens.

Jedenfalls war "Das verlorene Kind" für mich diesmal noch verwirrender wie die anderen Romane von ihm. Zwar nicht unbedingt vorhersehbar wie das sonst jedesmal der Fall war, dafür aber so ein Hin und Her, dass ich kaum noch mitkam. Mal war Malone das Kind von Angie, dann wieder von Amanda, nein doch von Angie, nein von Amanda, nein auch nicht von Angie. Puh, anstrengend zu lesen und kaum noch wahrnehmbar. Auch hätte ich mir eine ganz andere Auflösung gewünscht und mehr von bestimmten Charakteren gelesen statt Informationen zu erhalten, die immens unwichtig erschienen.

Aber dennoch werde ich wieder zu einem Roman von ihm greifen, denn ich bin einfach neugierig wie Bussi jedes seiner Werke umsetzt und der Schreibstil gefällt mir sowieso.


Besonderheiten:

Mir gefielen die Geschichten des Kuschelbärs Gouti unglaublich gut. Ich fühlte mich in meine Kindertage versetzt und fand es sogar richtig schade, dass nicht alle 7 erzählt wurden. Denn diese Zwischenkapitel haben es mir wirklich angetan. An jedem Ende dieser nachdenklichen Episoden fand man wahrhaft wunderbare Anekdoten, die ich mir einfach notieren musste. Gerne zitiere ich mal: " Auch wenn die Menschen, die nett scheinen, es nicht immer sind, entscheide dich im Zweifelsfall immer dafür, nett zu sein. Den Bösen zum Trotz ist Nettigkeit das Vernünftigste. Sie siegt am Ende immer "


Fazit: 

"Das verlorene Kind" ist für mich das bisher stärkste Werk von Michel Bussi. Wer sich gerne auf Identitätssuche begibt, einen leichten aber interessanten Schreibstil liebt und unbedingt gefesselt werden möchte, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Da ich Thriller-verwöhnt bin, konnte mich Malone und seine Geschichte nicht ganz umhauen, deswegen vergebe ich nur

4 Sterne ! 




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